„Wir würden ja gerne, aber das ist ja alles so weit weg.“ Diese und ähnliche Sätze höre ich bei Recherchen oder einem lockeren Gespräch immer wieder – zumal dann, wenn ich auf dem platten Land unterwegs bin und ich mich (wieder einmal) um das Angebot in Sachen öffentlicher Personen-Nahverkehr kümmere. Kurz: Es geht um die Bus- und Bahnverbindungen.
Die sind zwar in den vergangenen 20 bis 25 Jahren besser geworden. Doch auch heute noch sind die Menschen zumeist auf ihr Auto angewiesen, wenn sie von A nach B möchten. Pendler, die zum Beispiel in Sottrum oder auch in Sittensen leben, haben immerhin noch die Möglichkeit, das Auto an einem der P&R-Parkplätze abzustellen. Andere bilden Fahrgemeinschaften nach Hamburg oder nach Bremen.
Aber was machen die Menschen, die keine Auto haben, aus welchen Gründen auch immer? Sie sind nach wie vor abgehängt. Immerhin haben sich die Bürgerbusse in den vergangenen 15 Jahren verbreitet. Sie sind so etwas wie ein kleines Erfolgsmodell. Und doch hat diese Einrichtung einen Haken: Statt auf professionelle Fahrer zu setzen, vertrauen die Planer wieder einmal auf das ehrenamtliche Engagement der Menschen. Besonders beliebt sind Rentner, die nach einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung suchen.
Aber das kann auf die Dauer keine Lösung sein, denn ich habe es in jüngster Zeit immer wieder erlebt, dass die ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer zwar gerne weiter ihren Bus lenken möchten. Doch ihr Gesundheitszustand macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Der Effekt: Die Bürgerbus-Vereine von Wilhelmshaven bis Fintel suchen händeringend ehrenamtliches Personal.
Heute kann ich verstehen, was ich noch vor einigen Jahren nicht so recht glauben wollte: Beim Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) betrachtet man Bürgerbusse von der Planungsseite durchaus kritisch.